Am Delta des Río Diquís an der südlichen Pazifikküste Costa Ricas befindet sich eines der geheimnisvollsten kulturellen Monumente Amerikas – es sind sicherlich die bedeutendsten Funde Costa Ricas. Es handelt sich um äußerst präzise gearbeitete Steinkugeln mit einen Durchmesser von wenigen Zentimetern bis mehr als 2 Meter und einem Gewicht von bis zu 15 Tonnen. Die Kultur, die diese Monumente erschaffen hat, bleibt bis heute unergründet.
Aktuell sind über 350 Steinkugeln registriert, die meisten befinden sich im Delta des Río Diquís, allerdings liegen manche Fundorte mehrere Hundert Kilometer von einander entfernt. Das Nationalmuseum und Kulturministerium planen, vier der zwanzig Fundorte öffentlich zugänglich zu machen: Brijalba, Batambal, El Silencio und Finca 6.
Die Kugeln wurden sehr spät entdeckt (1938), als ein Bananenkonzern beschloss, seine Plantagen an die südliche Pazifikküste Costa Ricas zu verlegen. Große Landschaftsflächen fielen diesem Unterfangen zum Opfer, aber dadurch konnten die Steinkugeln erst entdeckt werden. Leider wurde aber auch die Jahrhunderte alte Anordnung der Kugeln zerstört, weil Arbeiter die Kugeln mit ihren Baggern bewegten. Auf diese Weise kam es auch zu Beschädigungen der Kugeln. Einige wurden sogar gesprengt, weil das Gerücht entstand, sie bestünden in ihrem Innern aus Gold.
Kurze Zeit nach der Entdeckung erfuhr die Anthropologin Dr. Stone (1909 – 1994) von den Monolithen. Ihr war es aber trotz enormen Einsatzes unmöglich, das genaue Alter zu bestimmen. Heute hält man jedoch eine Anfertigung zwischen 600 und 1.200 n. Chr. für wahrscheinlich. Seltsamerweise lassen sich weder bei den Spaniern, noch bei den indigenen Einwohnern Aufzeichnungen und Erwähnungen der Steinkugeln feststellen.
Herausfinden konnte sie aber, dass die Kugeln an öffentlichen zeremoniellen Orten angeordnet wurden, an denen sich auch menschliche & göttliche Motive befanden. Rätselhaft bleibt weiterhin, dass sich in der Nähe des Diquís Deltas keine Steinbrüche befanden, die dem Granit der Kugeln entsprachen.
Viele weitere Archäologen und Forscher wie z.B. Astrophysiker versuchten die Geheimnisse der Steinkugeln von Costa Rica zu lösen. Da aber die ursprüngliche Anordnung unwiederbringlich zerstört wurde, können auch keine Zusammenhänge mehr mit einem astronomischen Kalender bewiesen werden.
Den Besuch der Stätten kann man gut von der Costa Ballena aus planen. In ca. 45 Minuten erreicht man die Stätten von dort mit dem Auto. Es werden aber auch geführte Exkursionen von der Costa Ballena aus angeboten.